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Tauben entdecken den #Königsschlag als Zuhause

Der Stadttauben Krefeld e.V. und die Wohnstätte Krefeld haben am ehemaligen Sitz der Wohnstätte an der Königstraße ein betreutes Taubenhaus eingerichtet. Das soll die Vögel von den Straßen in der Innenstadt weglocken.

Gut Ding will Weile haben. Das weiß kaum jemand so gut wie die Akteurinnen beim heutigen Stadttauben Krefeld e.V. Um möglichst viele Stadttauben von der Straße wegzulocken, betreibt der Verein seit Juni an der Königstraße ein betreutes Taubenhaus. 70 bis 80 Tauben finden sich mittlerweile regelmäßig dort ein, wie Sabine Wilhelm vom Stadttauben Krefeld e.V. beobachtet hat: „Unsere jungen Locktauben ziehen nach wie vor bisher vor allem Jungtauben an und diese bringen wiederum scheinbar ihre Freunde mit. Es dauert alles seine Zeit, bis sich noch mehr Stadttauben dort niederlassen, doch es wird!“ Dass die meisten Tauben draußen auf dem Dach sitzen und nur zum Fressen und Trinken in den Schlag gehen, ist übrigens kein Misstrauen der Vögel, sondern ihre Eigenart: „Tauben sitzen stets auf ihrem Zuhause“, klärt Sabine Wilhelm auf.

Wohnstätte stellt Räume zur Verfügung

Unterstützt wird das Projekt von der Wohnstätte Krefeld, die dafür Räumlichkeiten im Dachgeschoss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes zur Verfügung gestellt und den Weg frei für Dachdecker- bzw. Umbauarbeiten gemacht hat. Ziel und Zweck des Taubenhauses ist, den Krefelder Stadttauben ein Zuhause zum Fressen, Schlafen und Brüten zu bieten – Letzteres findet quasi unter „Geburtenkontrolle“ statt. „Der Austausch von echten Eiern gegen Gipsattrappen sorgt dafür, die Stadttauben-Population zunächst stabil zu halten und später zu verringern. Ziel ist, aus rund 500 Krefelder Stadttauben rund 200 zu machen“, erklärt Peter Schwarz, Geschäftsbereichsleiter Hausbewirtschaftung bei der WKR.

Fütterungsverbot wird zu oft missachtet

Indes ärgern sich der Stadttauben Krefeld e. V. und die Wohnstätte massiv darüber, dass das Fütterungsverbot von Tauben – übrigens in ganz Krefeld! – besonders in der Nähe des Taubenhauses missachtet wird. Täglich finden sich am Boden große Mengen von Körnen und (schädlichen) Haferflocken, die vom Stadttauben-Verein beseitigt werden müssen. Dabei weist ein Schild ausdrücklich und leicht verständlich auf das Fütterungsverbot hin.

„Diese Wildfütterungen direkt vor dem Haus vom #Königsschlag führt dazu, dass die Tauben den Schlag nicht annehmen und dafür der Bürgersteig vollgekotet ist. Um die Aufmerksamkeit nach oben zum Schlag zu lenken, streuen wir vom Verein immer wieder Futter auf die Einflüge zum Taubenhaus – denn dort sollen sich die Tauben einfinden!“ sagt Sabine Wilhelm. Immer wenn sie sich freut, dass das Projekt einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat, „kommt ein Fütterer und sorgt dafür, dass wir wieder mehrere Schritte zurückfallen“. Ihre klare Botschaft: Die Fütterung durch Menschen am Boden schadet dem Vorhaben, den Tauben im Dachgeschoss ein besseres Zuhause als auf den Straßen zu geben. Der Stadttauben Krefeld e. V. und die Wohnstätte appellieren zusammen: „Bitte hört auf zu füttern! Sonst wird das nichts mit dem Taubenhaus und weniger Tauben in der Innenstadt.“

Fotos: WKR und Stadttauben Krefeld e.V.