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Ostwall-Stolperstein erinnert an jüdischen Kinderarzt

Vor 80 Jahren nahm sich Dr. Kurt Isidor Hirschfelder das Leben. Ein „Stolperstein“ erinnert an den beliebten jüdischen Kinderarzt.

Gegen das Vergessen der Opfer der NS-Zeit richten sich die „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig. Mehr als 150 davon gibt es mittlerweile in Krefeld. Jetzt kam ein weiterer am Ostwall hinzu: Der Stolperstein erinnert, wie OB Frank Meyer bei der Verlegung bemerkte, „an einen der größten, wichtigsten und bedeutsamsten Krefelder“, Dr. Kurt Isidor Hirschfelder. Der jüdische Kinderarzt nahm sich, um der Deportation durch die Nazis zu entgehen, am 29. Oktober 1941 das Leben. Zuvor hatte er von 1908 bis 1938 im Haus Ostwall 148, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, die erste Kinderarztpraxis in Krefeld betrieben. Hirschfelder begründete zusätzlich 1914 mit dem Säuglingsheim des Crefelder Frauenvereins, dessen Leiter er bis 1933 war, die klinische Pädiatrie (Kinderheilkunde) in Krefeld.

Den Stolperstein zu seinen Ehren und zu seinem Gedenken gab es bereits einmal am Ostwall, musste aber wegen Bauarbeiten – die Wohnstätte Krefeld errichtete dort das Ostwall Quartier Crefeld (OQC) – vorübergehend entfernt und in der NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer aufbewahrt werden. Deren Leiterin, Sandra Franz, sowie Sibylle Kühne-Franken (Vors. des Villa Merländer e.V.) brachten den Stein zum Gedenken, Erinnern und Mahnen jetzt dorthin zurück, wo er hingehört: Er ist eingelassen im Bürgersteig vor dem Haus am Ostwall rechts vom Eingang zum SWK GSAK ServiceCenter.
Wegen Corona musste die Stolperstein-Verlegung mehrfach verschoben werden. Jetzt wählte man bewusst den 80. Todestag von Dr. Kurt Isidor Hirschfelder.

Im Foto: WKR-Vorstand Thomas Siegert, OB Frank Meyer, Sandra Franz (Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer) sowie Sibylle Kühne-Franken (Vors. des Villa Merländer e.V.)

Fotos: WKR