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Lebenshilfe-Klienten sind im bunten Haus zu Hause

An der Werkstättenstraße in Oppum haben die Wohnstätte Krefeld AG und die Lebenshilfe Krefeld das erste inklusive Wohnprojekt Krefelds installiert.

Kennen Sie das Haus Werkstättenstraße Nummer 10? Mit Sicherheit. Das von dem Architekten Ingolf Eberlein entworfene Haus mit der bunten, lang geschwungenen Fassade und der barrierefreien, beidseitigen Rampe ist Oppums Hingucker Nummer eins. Seit Juni leben dort Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach. Im Erdgeschoss und im ersten Stock befinden sich drei Wohngruppen mit 14 Menschen mit Behinderung. Sie werden vom „Ambulant unterstützen Wohnen“ (AUW) der Lebenshilfe Krefeld begleitet, die diese Wohnungen von der Wohnstätte angemietet hat. Vier weitere Wohnungen liegen in der ersten Etage, zwölf verteilen sich auf den zweiten Stock und das Staffelgeschoss. „Alle sind vermietet“, sagt Peter Schwarz, Geschäftsbereichsleiter Hausbewirtschaftung bei der WKR.

„Die Wohnstätte hat neue Standards gesetzt“
Heiko Imöhl, Sprecher des Vorstandes der Lebenshilfe Krefeld, zeigte sich bereits beim Einzugstermin im Juni vor Ort äußerst zufrieden: „Das Projekt Werkstättenstraße war zeitlich, baulich und in der Dimension für beide Kooperationspartner ein außergewöhnliches. Umso glücklicher sind wir als Lebenshilfe darüber, dass ein Teil unserer Klienten dort ein schönes, modernes Zuhause gefunden hat.“ Nach gut fünf Monaten, so bestätigt Heiko Imöhl, haben sich alle gut eingelebt. Die Resonanz von den betreuten Bewohnern und dem Mitarbeiter-Team an der Werkstättenstraße sei größtenteils sehr positiv. „Sicher ist, dass die Wohnstätte Krefeld gemeinsam mit der Lebenshilfe Krefeld dort neue Standards für das Wohnen für Menschen mit geistigen oder mehrfachen Behinderungen in Krefeld gesetzt hat. Das Projekt Werkstättenstraße hat definitiv Vorbildcharakter für weitere, denkbare inklusive Wohnprojekte.“

Thomas Siegert, Vorstand der Wohnstätte Krefeld AG, ergänzt: „Wir freuen uns sehr über das gute Feedback seitens der Lebenshilfe Krefeld. Das Projekt Werkstättenstraße 10 ist ein besonderer Baustein in unserer Quartiersentwicklung in Oppum. Pluspunkte für das inklusive Wohnen sind viele, alteingesessene Bürger, der benachbarte Park, der nahe Ortskern Oppum mit Geschäften, Arztpraxen sowie gutem Bus- und Bahnanschluss.“

Vollständige Teilhabe am Leben in Krefeld
Seit 1962 kümmert sich die Lebenshilfe Krefeld in diversen Einrichtungen und Diensten um Menschen mit Behinderung in der Stadt Krefeld. Der eingetragene Verein ist seitdem auf mehr als 500 Mitglieder und rund 520 Mitarbeiter(innen) angewachsen, „wobei der Fachkräftemangel bei uns angekommen ist“, ergänzt Heiko Imöhl.

Bei der Lebenshilfe Krefeld bekommen Menschen mit geistigen oder mehrfachen Behinderungen Beratung und Unterstützung, Wohnmöglichkeiten oder ambulante Betreuung. Zudem unterhält sie zwei Kitas, einen ambulanten Pflegedienst und den Bereich der Schulintegration. Ziel ist, den Klienten die vollständige Teilhabe am Leben in Krefeld zu ermöglichen. Auch Menschen mit Behinderung sollen ein möglichst normales Leben von der Kindheit bis ins Alter führen können – darin unterstützt sie die Lebenshilfe Krefeld.

Fotos: WKR