Cookie-Einstellungen ändern

Natürliche Klimaanlage auf dem Dach

Begrünte Dächer und Flächen wirken wie urbane Klimaanlagen. Deswegen achtet die Wohnstätte Krefeld bei Neubauprojekten bereits seit Jahren auf die Machbarkeit entsprechender Bepflanzungen.

Zwar geht es jetzt schnurstracks auf den kalendarischen Herbstbeginn am 22. September zu. Der nächste Sommer aber kommt bestimmt – und mit ihm vermutlich weitere Hitzerekorde und lange Trockenperioden. Bestätigt wurde dies jüngst durch neue Klimaanalysen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), die NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser so kommentierte: „Wir haben die Jahre 2018 und 2019 als Hitzejahre in Erinnerung. Aber mit Blick in die Zukunft dürften solche Sommer eher zur Normalität werden. Der Klimawandel schreitet unerbittlich voran.“

Wohnstätte Krefeld forciert grünes Bauen

Was wir wissen: Wegen des Klimawandels wird es gerade in unseren Innenstädten von Jahr zu Jahr heißer. Mit der Folge, dass mehr Menschen – insbesondere ältere und kranke Menschen – noch stärker unter der Hitze im Zusammenhang mit höherer Luftverschmutzung und Schadstoffbelastung leiden.
Was wir in Krefeld auch wissen: Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen und Bausteine für eine verbesserte Klimaanpassung im städtischen und innerstädtischen Raum. Was etwa der Wohnungsbau hierbei leisten kann, machen Beispiele der Wohnstätte Krefeld (WKR) deutlich.

Extensive Begrünung auf dem Dach

„Begrünte Dächer und Flächen funktionieren wie urbane Klimaanlagen. Deswegen prüfen wir bei vielen unserer Neubauprojekte die technische und wirtschaftliche Machbarkeit für die extensive Begrünung von Dächern“, sagt Marcel Füser, Leiter des Geschäftsbereiches Technik-Neubau-Sanierung bei der WKR, und nennt dabei als erstes das Grün-Dach auf dem erst zwei Jahre alten WKR-Geschäftsgebäude an der Petersstraße. Die dortige, rund 750 Quadratmeter große Fläche sieht aus wie ein rötlich schimmernder Teppich mit vereinzelt grünen und gelben Punkten, denn sie wurde mit „Mauerpfeffer“ bepflanzt. Dieser gehört zur Sedum-Gattung und eignet sich hervorragend zur Dachbegrünung: „Selbst wenn die Sonne darauf knallt und es wochenlang nicht regnet, macht das dem dickblättrigen Mauerpfeffer nichts aus. Er ist in der Lage, reichlich Feuchtigkeit zu speichern, um selbst längere Dürre- und Hitzeperioden unbeschadet zu überstehen“, erklärt Marcel Füser.

Intensive Begrünung auf Flächen

Eine ähnliche extensive Begrünung wird sich auf einem Haus an der Tilsiter Straße in Linn wiederfinden, dessen Bau im Sommer begonnen hat. Apropos Tilsiter Straße: Direkt vor der Haustüre der unlängst bezogenen Häuser 34 + 36 sowie 38 + 40, wo öffentlich geförderter Wohnraum entstanden ist, hat die WKR zusätzlich eine sehr schöne, intensiv begrünte Außenanlage angelegt. Der 2.400 Quadratmeter große Spiel-, Relax- und Fitness-Park bietet den Mieter*innen Rasenflächen, Sträucher, Bäume, Bänke, Gehwege und Spielgeräte.

Dachgarten auf dem Supermarkt

An einem Dachgarten mit Gehwegen und Bänken zum Verweilen und Sonnen können sich die Bewohner*innen an der Breslauer Straße 133 in Gartenstadt bereits seit dem Sommer 2018 erfreuen. Der Dachgarten befindet sich buchstäblich auf dem Netto-Supermarkt und verbindet somit die beiden weißen Gebäudekomplexe. Diese wurden im März 2018 bezugsfertig und beherbergen 36 öffentlich geförderte und barrierefreie Wohnungen. Der intensiv begrünte Dachgarten ist mit Rasen, Sträuchern und Bäumen bestückt.

Viele Vorteile: Begrünte Dächer …
+ verbessern die Luftqualität durch Feinstaubbindung und Umwandlung des schädlichen CO2 in Sauerstoff
+ verbessern das Stadtklima durch Verdunstung; abgegebene Feuchtigkeit kühlt im Sommer die aufgeheizte Stadt
+ bieten zusätzlichen Lebensraum für Pflanzen und Tiere
+ verlängern die Haltbarkeit von Dächern, weil die Dachhaut vor Sonneneinstrahlung und starken
Temperaturschwankungen geschützt wird
+ isolieren Gebäude auch bei Winterkälte (ca. 10 % weniger Heizkosten)
+ dämmen den Lärm nach innen und mindern die Schallreflexion nach außen
+ speichern Regenwasser, verzögern somit die Abgabe an das Kanalnetz (Reduzierung der
Abwassergebühren für Regenwasser)

Fotos: WKR